Forschungspreis 2010
Neue Ansätze zur Behandlung von Kokainsucht
Der Forschungspreis der Schweizerischen Hirnliga geht 2010 an eine Forschergruppe um den Neurologen Prof. Christian Lüscher an der Universität Genf. Lüscher und seine Kollegen gelangten zu wichtigen Erkenntnissen über die Kokainsucht, welche gänzlich neue Perspektiven in der Therapie eröffnen.
Kokain und andere Suchtmittel hinterlassen Spuren im Gehirn. Nach der Einnahme der Droge kommt es zu einer verstärkten Reizübermittlung im Gehirn. Biochemische Prozesse verändern die Kontaktstellen zwischen Hirnzellen, die Synapsen, langfristig. Neurologen bezeichnen dies als drogenvermittelte synaptische Plastizität. Als Folge entwickelt sich ein zwanghaftes Verlangen nach der Droge, es kommt zur Sucht.
Prof. Christian Lüscher und sein Team konnten zeigen, dass sich diese durch Drogen hervorgerufene Plastizität wieder rückgängig machen lässt.